Am Samstag, 22.05. um 20.15 Uhr läuft im ZDF „Aus heiterem Himmel„, ein 90-minütiger Kriminalfilm aus der Reihe „Wilsberg“, dessen Drehbuch ich geschrieben habe. Tilmann P. Gangloff, TV-Kritiker-Legende und Grimmepreis-Juror, hat den Film vorab gesehen, und ich platze dermaßen vor Freude und Stolz über seine Kritik, dass ich die in Teilen mit Euch teilen muss:
Krimifans wissen: Wenn ein Film zwei Geschichten erzählt, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben, stellt sich schließlich unweigerlich raus, dass sie zwei Seiten derselben Medaille sind. Das geht auch anders, mag sich Mario Sixtus gedacht haben: Sein zweites Drehbuch für den ZDF-Klassiker „Wilsberg“ ist der Beweis, dass eine Medaille fünf Seiten haben kann.
Wie der Film diese verschiedenen Handlungsstränge am Ende plausibel zusammenführt, zeugt von großer Kunstfertigkeit, zumal anfangs eingestreute biografische Nebensächlichkeiten unversehens entscheidende Bedeutung bekommen. Regisseur Dominic Müller hat mit dem Autor bereits bei der nicht minder sehenswerten Episode „Ins Gesicht geschrieben“ (2019) kooperiert.
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Wie es Müller gelingt, mit diesen verschiedenen Ebenen zu jonglieren, ohne seinen zwölften „Wilsberg“-Beitrag je sprunghaft wirken zu lassen, ist sehr beeindruckend. Gleiches gilt für die Arbeit mit dem Ensemble, zumal sich Sixtus für die weiteren Mitwirkenden ebenfalls vergnügliche Verbalscharmützel ausgedacht hat.
Wilsberg legt sich mehrfach mit der zu beißendem Sarkasmus neigenden Investorin an, aber auch in dieser Hinsicht sorgt der Film für Überraschungen: Feinde werden zu Freunden, Mitstreiter entpuppen sich als Verräter.
Ein weiterer Beleg für den Ideenreichtum des Drehbuchs sind die wortlos witzigen Szenen, wenn sich beispielsweise mehrere Beteiligte nacheinander dasselbe Fahrrad schnappen. Außerdem hat Sixtus einen kleinen Coup eingebaut, der an George Roy Hills Klassiker „Der Clou“ mit Newman & Redford erinnert.
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Klasse Dialoge, und das Ensemble macht Spaß.
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